Von Mutter sein zu Mutter sein

Klappentext:

Das kleine Mädchen fragte: „Mama, was hast du denn früher bei deiner Mutti zum Muttertag gemacht?“

„Ich hatte ein Gedicht gelernt. Als dann meine Mutti aufwachte, habe ich mich zu ihr auf die Bettkante gesetzt und gleich das Gedicht aufgesagt. … Ein anderes Jahr habe ich ein Bild gemalt, ein Bild mit einem schönen Blumenstrauß. Also, es sollte jedenfalls ein Blumenstrauß sein. Um das Bunte als einen Blumenstrauß zu erkennen, brauchte man schon recht viel Fantasie. Aber gefreut hatte sich meine Mutti damals schon.“  (Charlie Hagist)


Erinnerungen pflegen oder einmal „Danke“ sagen, das möchte das Anthologieprojekt „Meine Mutter … und ich – Geschichten über eine ganz besondere Beziehung“. Immerhin ist die Mutter-Kind-Beziehung die erste Beziehung im Leben eines jeden Menschen. Das Buch ist dabei nicht nur ein tolles Geschenk zu Muttertag, sondern auch zu vielen anderen Gelegenheiten. Manche Geschichten und Gedichte sind anrührend, andere dagegen regen zum Nachdenken an und manche zeigen, dass nicht immer nur die Sonne scheint im Mutter-Kind-Verhältnis.

Meine ersten Zeilen:

„Eine Mutter hat es nicht leicht“, hat mein Opa immer gesagt und damit hat er meine Mama gemeint. Mein Vater ist gegangen, noch bevor ich geboren wurde. Weg, wohin, weiß keiner, wie vom Erdboden
verschluckt. Sie hat mich allein großgezogen und wir haben es gut hinbekommen.
Doch wie jede noch so gute Beziehung bröckelte auch diese. Pubertät, andere Prioritäten und neue Familienmitglieder führten uns dazu, dass wir uns auseinandergelebt haben. Wir hatten beide unsere Leben, auch wenn wir oft telefonierten, war das jedem von uns klar.
Wie sehr ich sie aber in Wirklichkeit vermisst habe, ist mir erst nach einem Ereignis klar geworden.
Ich zog weg aus der Stadt, in der wir gelebt haben. Gut sechshundert Kilometer entfernt habe ich mein eigenes Zuhause aufgebaut. Einen tollen Mann gefunden und zur Krönung wurde ich schwanger.
Doch dass sie ihre Enkelin nicht in den Arm nehmen oder richtig sehen konnte, hat mich gewurmt. Urlaub nehmen war nicht einfach möglich und daher blieb uns nur, Bilder zu machen.

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Papierfresserchen