Neustart für niki und Simon

Neustart für Niki und Simon 13

Heute neue Einheiten 🙂 und da kommen noch sehr viel mehr

73. Niki

Schmunzelnd schüttel ich den Kopf. Ich bin mir uneins, ob ich ihm von der Debatte und der versuchten Erpressung erzählen soll. Wenn man es genau nimmt, habe ich den Spieß umgedreht. Der Baumgartner ist gerade außer Gefecht gesetzt. Sein Problem, er weiß nicht, mit wem er sich anlegt. Ich bin an genug Schulen besucht und sehr viel Informationen, wie ich ihm das Leben hier zur Hölle machen kann. Sicherlich hätte ich auch zu meiner Mutter gehen können, aber da ist der Stein eh schon am Rollen und dazu will ja Simon ihn gar nicht den Beruf kosten. Mir hingegen ist es vollkommen egal. Ich will einfach meine Ruhe.

Felix gesellt sich zu uns. »Na ihr beiden sorgt ja ganz schön für Tratsch.«

Ich runzel meine Stirn. »Wovon redest du den schon wieder?«

»Na, das Gestern, euren Auftritt in der Klasse heute Morgen, dann das zusammen verschwinden.«

»Wir haben eine Gruppenarbeit gemacht, mehr ist da nicht gewesen.« Mein Blick geht zu Simon. »Kannst du auch mal was dazu sagen?«

74. Simon

»Wer erzählt denn den scheiß schon wieder rum?«, entfährt es mir genervt. »Na alle«, antwortet Felix.

»Himmel, lästern ist echt so ein Ding, das findet überall statt oder? Wir haben unsere Aufgabe gemacht. Nicht mehr und nicht weniger. Die Aufgabe war zu lösen. Wie und mit wem wir die lösen, ist nicht vorgeschrieben. Daher soll er den Rand halten, die Krähe.«

Felix schaut mich perplex an. »Krähe?«

»Ja Krähe.«

Plötzlich fängt er lauthals an zu lachen. »Das gefällt mir. Aber mal im Ernst? Wollt ihr das nun jedes Mal machen, wenn der nicht so läuft, wie ihr euch das vorstellt?«

»Nein. Aber diese Ungerechtigkeiten kann er sich klemmen. Der weiß selbst, dass das nicht in Ordnung ist.«

»Das war es auch nicht. Aber euer Abgang hat natürlich bei den Hühnern für noch mehr Getratsche gesorgt.«

»Das kommt ohnehin. Du weißt doch, wer finden will, findet.«

»Das stimmt wohl.«

»Deine Mutter war übrigens in der Klasse, Dominique.«

»Aha und was wollte sie?«, fragt sie.

»Hat versucht die Krähe zu beschwichtigen wegen eurem Ausriss.«

Sie grinst mich an. »Siehst du«, sagt sie vielsagend und zwinkert. »Hab ich doch gesagt.«

Sie kennt ihre Mutter wirklich gut.

75. Niki

Oh das kann ich mir so vorstellen, wie der Baumgartner, entweder versucht mir den Peter zuzuschieben und meine Mutter austickt. Oder wie er einfach nur brav nickt. Aber das werde ich spätestens beim Essen erfahren. Jetzt gerade bin ich sehr viel mehr gespannt, ob Felix seinen Mund aufmacht, wegen der Pferde.

»Und da kommen sie schon«, meint Felix. Sein Blick geht zu mir. Anscheinend mag er, wenn ich andere gegen die Wand rede, solang es ihn nicht betrifft.

Simon verkneift sich genauso das Lachen.

Bin ich so berechnend, ähm ja leider. So trete ich vor die Schar, bevor sie auch nur ein Wort haben äußern können.

»Mädle verstehst du es nicht, ist dein Hirn zu klein? Verzieh dich, geh uns aus der Sonne.«

»Sieh an, es heißt schon uns?«

»Definition uns: Dativ und Akkusativ von wir. Um nur kurz den Duden zu zitieren. Also Gruppe, was das ist, brauche ich dir wohl nicht erklären, oder doch?«

»Uns kann man auch bei einem Paar sagen.«

Ich sehe zu Simon, Felix und dann wieder zu den Mädchen. »Paar, ein paar Menschen, ein paar gute Schüler oder ….«

»Liebespaar«, gibt sie von sich und sieht mich an, als wenn sie sagen will, wie willst du dich jetzt herausreden.

»Liebe, wow, das sind große Wörter. Dir ist schon bewusst, dass ich euch das erste Mal gesehen habe vor drei Tagen? Wir sind dabei, Freunde zu werden. Freundschaft, auch ein großes Wort, aber ich bezweifle, dass du es in deinem Repertoire hast.«

»Das sind meine Freundinnen, also ich kenne das Wort.«

Ich verschränke die Arme. »Sag mal Simon, kommt es dir auch so vor, als wenn sie eifersüchtig ist und dir eigentlich an die Wäsche will?«

Ihre Augen werden groß.

76. Simon

Ich gebe vor nachzudenken. Betrachte sie von oben bis unten. Sehr langsam. Oh, das fängt an, böse Spaß zu machen. »Ja doch, jetzt, wo du es sagst, Dominique.«

»Ich? Dir an die Wäsche? Im Leben nicht!«, faucht sie hochnäsig. Aber die Angst in ihrem Blick ist sichtbar. Mich packt der Spaß. Das ist genau die dumme Tusse, die mir meinen ersten Tag versucht hat zur Hölle zu machen. Da ist noch was offen.

»Also du kannst mir gern an die Wäsche«, gebe ich belustigt von mir und ihre Augen werden riesen groß. »Aber nur zum Waschen, Bügeln und anschließend wieder in den Schrank zu räumen. Allerdings Vorsicht, Zuckerpüppchen, ich bin da sehr pingelig. Wenn da nicht alles eine Größe hat und nicht auf Kante gefaltet ist, fängst du von vorn an.«

»Sag mal …«, setzt sie an und sieht erst mich, dann Dominique an, als hätten wir nicht mehr alle Latten am Zaun. »Ihr habt doch wirklich nen Schaden!«

»Warum? Ich will dir nicht an die Wäsche. Ehrlich gesagt bist du überhaupt nicht mein Typ. Davon ab müsstest du erst mal von deiner Arroganz runterkommen. Ich find hochnäsige Weiber echt ziemlich abstoßend. Und langweilig.«

Ui nun brems dich mal, Breckheim. Die hat schon Pipi in den Augen. »Aber …«, versucht sie erneut zu sprechen, doch ihre Stimme versagt. »Wenn du eine andere Vorstellung von Wäsche hattest, tuts mir leid. Aber du könntest mir einen Gefallen tun?«

Sie sieht mich mit großen Kulleraugen an. »Nehm deine Schar und verzieht euch. Und lass es in Zukunft, UNS auf die Nerven zu gehen. Gemeinheiten gehen in beide Richtungen. Vergess das nicht Zuckerpüppchen.«

77. Niki

Schon bei dem ersten Mal Zuckerpuppe hätte ich am liebsten gegrölt.

Eine andere tritt vor. »Ihr könnt nur niedermachen und habt ne große Klappe, ihr seid nichts gegen uns.«

»So, jetzt ist der Spaß hier vorbei. Ihr geht uns aus dem Weg. Und hört auf, Gerüchte zu streuen, die haltlos sind.«

»Haltlos?«

»Äh ja!«

»Komisch, dass ihr ständig zusammenhängt, obwohl der da, sonst jede auf der Schule herablassend anzieht.«

»Ich sehe euch doch auch herablassend an und weißt du auch warum?«

Sie stemmt ihre Hände in die Hüfte. »Warum den?«

»Weil wir es können, denn wir, fühlen uns nichts als Besseres, aber wir sind erwachsener, als ihr es seid, vielleicht je werdet. Warum, weil wir was tun für die Schule und Vorbilder nehmen, die nicht gleich das Höschen aufmachen. Ich will mit keinem von euch etwas zu tun haben, nicht nur, weil mir die wenige Zeit zu schade ist, sondern weil ich nichts mit Menschen zu tun haben will, die mir im Weg stehen, so wie ihr.« Ich gehe an ihnen vorbei. In einem Fenster sehe ich, wie meine Mutter den Kopf schüttelt. Sie ist doch auch daran schuld, dass ich bin wie ich bin. Am Rand lasse ich mich nieder und schließe meine Lider. Warum ist diese Schule so … verwirrend?

78. Simon

Ich gehe ihr nach und ich bin erstaunt, dass sie uns wirklich in Ruhe lassen und abzischen. Ein Glück. Diese Weiber machen mich irre. Und an jeder Schule ist es das Gleiche.

»Danke«, bemerke ich, als ich mich zu ihr setze.

»Wofür?«, fragt Dominique mich erstaunt.

»Dass du mir geholfen hast. So was bin ich nicht gewöhnt.« Ich fuhr mir durch die Haare. »So lustig so Kämpfchen auch mit den Hühnern sind, irgendwann nerven sie, wenn man das immer wieder durchmacht. Das ist ja nicht die erste Schule, wo ich den Unsinn mitmache.«

»So haben wir alle unsere Päckchen zu tragen.«

Ich muss grinsen. »Weise Worte. Aber ja, recht hast du. Und kein Mensch ist ohne Grund so, wie er ist. Werder du noch ich. Und ja, irgendwann verliert man einfach die Nerven, den Scheiß immer wieder von vorn durchzumachen und sich zu erklären.«

»Vor allem, wenn man nie lange an einem Ort bleibt.«

»Das stimmt wohl. Ich möchte dahingehend nicht in deiner Haut stecken. Und dann noch die eigene Mutter an der Schule. Ganz großartig. So was braucht man.«

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