Interview von Tanja Haas

Beschreibe deinen Text der Anthologie in drei Sätzen.

Nach dem Ausbruch der Corona-Krise bricht Panik unter den Vampiren aus. Die Blutspenden der Menschen werden knapp und viele hungrige Blutsauger greifen zu drastischen Maßnahmen. Kerstin hat als Beamtin der Vampir-Sicherheitsbehörde alle Hände voll zu tun, als sich sogenannte Bluthamsterer zusammenfinden, um Menschen zu entführen. Als wäre das nicht schlimm genug, muss sie sich im Kampf gegen die illegalen Machenschaften einem Feind stellen, den sie lieber gemieden hätte: Sich selbst.

Hast du dort einen Lieblingscharakter?

Kerstin hat mich direkt gepackt. Sie ist tough und mutig, aber mir wurde schnell klar, dass das nur eine Fassade ist und sie ein Geheimnis in sich trägt.

Was hast du mit deinen Charakteren gleich?

Das ist schwer. Vielleicht am ehesten, dass ich genauso wie Kerstin nur ungern mein Innerstes zeige. Wir beide haben früh gelernt, das Verletzlichkeit zu zeigen angreifbar macht. Wir haben keine Erwartungen, denn die führen oft zur Enttäuschung. Aber ein Hoffnungsschimmer glimmt in uns beiden. Nur, dass Kerstin den gerne hinter ihren Fäusten versteckt.

Warum hast du angefangen zu schreiben?

Weil ich wissen wollte, ob ich es kann. Ich habe vor vielen Jahren in einem Forum einen Beitrag von einer jungen Autorin gelesen, die an ihrem ersten Roman arbeitete. Sie war in meinem Alter und bat um Feedback. Ich habe ihr geschrieben, fand die Geschichte toll. Vorher wusste ich gar nicht, dass man überhaupt einfach so Autor*in werden kann. Also habe ich auch angefangen zu schreiben. Damals war mein Selbstwertgefühl nicht besonders groß und ich habe gemerkt, dass ich da etwas gefunden habe, das ich wirklich kann.

Warum dieses Genre?

Bluthamstern ist eine Fantasy-Geschichte. Meine Reise als Leserin begann mit Vampiren. Oh, was habe ich Vampire geliebt. Nicht Bella und Edward Vampire, nein ich war vernarrt in Katie MacAlister, Lindsay Sands und P. C. und Kristin Cast. House of Night hat mich in die Fantasy-Welt entführt und bis heute mein Verständnis von Magie geprägt. Urban-Fantasy ist mein Genre, weil ich es liebe, das Fantastische in unsere reale Welt zu holen. Das macht sie so viel bunter und faszinierender. Obwohl ich der Überzeugung bin, dass auch in der langweiligen Realität eine Menge Magie steckt.

Dein Lieblingszitat aus einem deiner Texte.

Da habe ich keines, außerdem möchte ich nichts vorwegnehmen.

Was denkst du, braucht ein perfektes Buch?

Ich liebe große Fallhöhen und scheinbar unlösbare Konflikte. Interessante Figuren, mit denen ich mich identifizieren kann. Antagonisten, die ich mich nicht zu hassen wage und die ich verstehe (was mir in der Regel Angst macht, aber das ist gut). Wenn die Geschichte selbst in mir einen Konflikt auslöst und mich emotional packt, finde ich sie richtig gut. Das macht sie für mich lebendig.

Hat eine deiner Geschichten schon mal deine Sichtweise verändert?

Ich weiß nicht, vielleicht ist das schon passiert. Ich schreibe schon so lange an meinen Geschichten, manche Veränderungen bemerke ich gar nicht.

Was wäre dein Leben ohne Schreiben?

Langweilig. Ich kann mir ja vieles vorstellen, aber für so ein Szenario reicht meine Fantasie nicht aus.

Was inspiriert dich?

Musik, Filme, Bücher, Natur. Alles, was irgendwelche Emotionen weckt. Emotionen sind mein Antrieb und das merkt man auch in meinen Geschichten. Sehr geprägt habe mich Anime. Ich denke, das merkt man gelegentlich.

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